Mode, Fetisch, Fantasie

«Füssli» – sein unge­wöhn­liches Frauen­bild

Statt den idealisierten Körpern antiker Statuen, die in anmutigen Posen und Proportionen dargestellt werden, zeigt Füssli Frauen in steifen Miedern, Taillenbändern, gerüschten Ärmeln und spitzen Schuhen. Die Köpfe dieser Frauen werden von Frisuren der komplexesten und bizarrsten Art gekrönt. Im Gegensatz zu Malern wie Boucher, Fragonard oder Ingres, die unterwürfige und erotisierte Akte malten, nehmen Füsslis weibliche Figuren eine betont herausfordernde Haltung ein. Sie erwidern selbstbewusst die Blicke der Betrachter oder ignorieren diese gänzlich. Meistens präsentiert Füssli seine Frauen als Einzelfiguren, die unnahbar erscheinen. In Gruppen können ihre Aktivitäten geheimnisvoll wirken, während sie in erotischen Szenen stets die Kontrolle zu wahren scheinen.

Füsslis Interesse an der weiblichen Figur hat zweifellos sein zeichnerisches Schaffen bereichert, da es in seiner gesamten zeichnerischen Produktion keine Werke von grösserer technischer Komplexität gibt. In der Ausstellung und im Katalog werden die Vielfalt der weiblichen Frisuren, die Rolle und Präsenz von Sophia Rawlins in Füsslis Werk und das neue Bild der mächtigen weiblichen Figur untersucht, sowie der Einfluss des libertären Umfelds auf die kreative Vorstellungskraft des Künstlers.

(Textauszug aus Webseite des Kunsthauses Zürich zur Ausstellung)

Eine span­nen­de und infor­ma­ti­ve Füh­rung mit dem Kura­tor der Aus­stel­lung. In vie­len Details wur­de uns Inter­es­sier­ten das künst­le­ri­sche und aus­ser­ge­wöhn­li­che Schaf­fen von Hein­rich Füss­li, in sei­ner Zeit, ver­mit­telt.

Datum: 20. April 2023
Start: 17:30 Uhr
Ende: 19:00 Uhr

Kunsthaus Zürich
Heimpl. 1/5
8001 Zürich